Inhalt
- Einleitung
- Überschreitung der Umsatzgrenze
- Vor- und Nachteile Kleinunternehmer
- Vor- und Nachteile Umsatzsteuerpflicht
- Ab wann lohnt es sich umsatzsteuerpflichtig zu sein?
- Fragen & Anmerkungen?
Einleitung
In diesem Beitrag werden die Vor- und Nachteile vom Kleinunternehmer erläutert sowie die Vor- und Nachteil der Umsatzsteuerpflicht und warum es sich lohnen kann zu wechseln.
Hinweis: Dies ist meine Meinung und auch teilweise Erfahrung. Somit sind auch die Aufzählungen bei den Vor- und Nachteilen nicht abschließend.
Überschreitung der Umsatzgrenze
Wenn die Kleinunternehmer-Umsatzgrenze lt. § 19 UStG überschritten wird, dann muss ab Zeitpunkt der Überschreitung Umsatzteuer in Rechnung gestellt werden.
Tipp:
Wenn es dazu unterjährig kommt, dann sprecht auf jeden Fall mit dem Finanzamt, wie ihr vorgehen sollt, damit in der Steuererklärung alles richtig gemeldet und auch die Steuer rechtzeitig abgeführt wird.
Vor- und Nachteile Kleinunternehmer
Vorteile
- Keine regelmäßigen Umsatzsteuervoranmeldungen erstellen
- Keine Beachtung bei den Ausgaben bezüglich der Vorsteuer, ob z.B. die Rechnung vollständig ist
- Kein Geld für die eingenommene Umsatzsteuer zurücklegen (nur für Einkommensteuer)
- Geringerer Aufwand bei Erstellung der Buchhaltung
Nachteile
- Kein Vorsteuerabzug von den Ausgaben
- Problematisch bei Reverse-Charge, da hier trotzdem 19% auf den Rechnungsbetrag als „Reverse-Charge-Steuer“ bezahlt werden muss. Auch wenn 19% ausgewiesen werden (sog. MOSS/OSS-Steuer))
- Hierzu ist noch ein extra Beitrag geplant
- Schwierige Kalkulation der Einnahmen. Vor allem, wenn Endkunden (Privatkunden) vorhanden sind. Vor allem Bestandskunden.
- Tipp: Bei der Kalkulation so tun als ob man 19% USt zahlen muss und dass dann dem Kunden in Rechnung stellen. ABER: NIE NIE die USt auf der Rechnung ausweisen und auch nicht dem Kunden davon erzählen ;-).
Dann bist Du vorbereitet, wenn Du steuerpflichtig werden solltest
- Tipp: Bei der Kalkulation so tun als ob man 19% USt zahlen muss und dass dann dem Kunden in Rechnung stellen. ABER: NIE NIE die USt auf der Rechnung ausweisen und auch nicht dem Kunden davon erzählen ;-).
- Wenn Firmenkunden angeworben werden, dann „schrecken“ diese meistens zurück, da Kleinunternehmer als Risiko gelten.
- Ist aber nicht der Regelfall
- Bei Einkauf von z.B. Waren muss aufgepasst werden, da die Hersteller meistens Netto-Angaben machen und die 19% USt immer drauf kommen (siehe oben Kalkulation)
Vor- und Nachteile Umsatzsteuerpflicht
Vorteile
- Voller Vorsteuerabzug, wenn die Rechnungen zu den Ausgaben vollständig nach § 14 (4) UStG sind und keine Einnahmen nach § 4 UStG vorliegen.
- Auch bei Reverse-Charge voller Vorsteuerabzug und die „Reverse-Charge-Steuer“ ist ein durchlaufender Posten. Hierzu ist noch ein extra Beitrag geplant.
- Nach Außen wirkt das Unternehmen „professioneller“, da keine Einschränkungen bei der Umsatzsteuer
- Leichtere Kalkulation, da grundsätzlich alles Netto
Nachteile
- Höherer Buchhaltungsaufwand wegen Erstellung Umsatzsteuervoranmeldungen sowie Prüfung der Rechnungen von den Ausgaben
- Rücklage vom Geld der eingenommen Umsatzsteuer, da diese an das Finanzamt weitergegeben werden muss
- Natürlich kann die Vorsteuer von den Ausgaben damit verrechnet werden.
Ab wann lohnt es sich umsatzsteuerpflichtig zu sein?
Hier als Beispiel aus Sicht vom Content Creator:
Wenn du nie die Kleinunternehmergrenze überschreitest (z.B. weil immer Leistung im Ausland), aber sehr viele Einnahmen von TikTok/Twitch/YouTube hast, dann könnte es sich lohnen von Anfang an auf die Kleinunternehmerregelung zu verzichten.
Du hast dann den Vorsteuerabzug aus allen Kosten, diese mit Steuer sind und auch die Reverse-Charge-Steuer bekommst du zurück. Also alles Netto.
Du kannst dies aber für Dich dann entscheiden und selbst abwägen.
Fragen & Anmerkungen?
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