Inhalt
- Charity-Stream & Steuern: Warum das Thema wichtig ist
- Spenden im Stream: Diese Steuerfallen lauern
- Spenden weiterleiten: Steuerliche Vorteile für Streamer – aber nicht für Zuschauer
- So machst du’s richtig: Spenden im Charity-Stream korrekt abwickeln
- Achtung: Warum Twitch, TikTok & YouTube Probleme mit Spendenaktionen haben
- Fragen & Anmerkungen?
Charity-Stream & Steuern: Warum das Thema wichtig ist
Viele Streamer möchten mit ihrer Community etwas Gutes tun – etwa eine gemeinnützige Organisation oder einen Verein unterstützen. Besonders in der Weihnachtszeit oder bei Krisenereignissen sind Charity-Streams beliebt: Die Zuschauer spenden Geld, das der Streamer dann an eine Organisation weiterleitet.
Was viele nicht wissen: Spenden im Stream gelten steuerlich nicht automatisch als echte Spenden. Denn sobald das Geld auf deinem Konto eingeht, kann das Finanzamt darin steuerpflichtige Einnahmen sehen – selbst wenn du die Beträge später weiterleitest.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du Spenden korrekt sammelst, welche steuerlichen Risiken es gibt – und wie du Charity-Streams rechtssicher durchführst, ohne in die Steuerfalle zu tappen.
Spenden im Stream: Diese Steuerfallen lauern
Ein häufiger Irrtum bei Charity-Streams: Streamer selbst sind keine gemeinnützigen Organisationen. Das bedeutet konkret: Wenn du in deinem Livestream Spenden sammelst, gelten diese nicht automatisch als steuerfreie Zuwendungen, sondern als ganz normale Betriebseinnahmen – mit allen steuerlichen Konsequenzen.
Wichtige Fakten:
- 100 % der eingenommenen Beträge sind steuerpflichtig (gegebenenfalls auch mit Umsatzsteuer), wenn du nicht als gemeinnützig anerkannt bist.
- Spender können ihre Zahlung nicht von der Steuer absetzen.
- Du darfst keine Spendenquittungen ausstellen – das wäre strafbar und kann rechtliche Folgen nach sich ziehen.
Das Problem wird oft erst bei einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt sichtbar: Obwohl du das Geld 1:1 an eine Organisation weitergeleitet hast – moralisch völlig korrekt – wertet das Finanzamt die Einnahmen auf deinem Konto als steuerpflichtig.
Ergebnis: Nachzahlungen inkl. Zinsen können fällig werden. Und wenn der Verdacht auf Steuerverkürzung oder Steuerhinterziehung besteht, kann es im Extremfall auch zu strafrechtlichen Konsequenzen kommen.
Das wird schnell teuer – besonders, wenn du keine Rücklagen gebildet hast, weil du das Geld bereits vollständig gespendet hast.
Spenden weiterleiten: Steuerliche Vorteile für Streamer – aber nicht für Zuschauer
Wenn du Spendengelder an eine gemeinnützige Organisation weiterleitest, kannst du als Streamer unter bestimmten Voraussetzungen die Ausgaben an den Verein steuerlich geltend machen. Allerdings profitieren deine Zuschauer davon nicht, denn sie erhalten keine Spendenquittung und können die Zahlung daher nicht von der Steuer absetzen.
Das bedeutet: Zwar kannst du die Ausgaben an die gemeinnützige Organisation steuerlich berücksichtigen, doch für die Community sind die Spenden steuerlich nicht absetzbar.
So machst du’s richtig: Spenden im Charity-Stream korrekt abwickeln
Um steuerliche Fallstricke bei Charity-Streams zu vermeiden, solltest du unbedingt offizielle und seriöse Spendenseiten wie betterplace.org nutzen oder direkt die Bankverbindung der gemeinnützigen Organisation an deine Zuschauer weitergeben. Wichtig: Kläre diese Details immer vorher mit der Organisation ab und informiere dich gründlich!
Vorteil für die Zuschauer: Spenden, die direkt an eine gemeinnützige Organisation gehen, können diese unter Umständen bei der eigenen Steuererklärung ansetzen. Mach jedoch keine verbindlichen Versprechen – ob und wie Spenden steuerlich absetzbar sind, hängt von der jeweiligen Organisation und den aktuellen Steuervorschriften ab.
Wenn du größere Summen sammeln möchtest – etwa ab einem Einnahmeziel von 5.000 Euro – empfiehlt es sich, das Event vorab mit dem Finanzamt oder einem Steuerberater abzustimmen. So vermeidest du unangenehme Überraschungen und handelst rechtskonform. Beachte jedoch, dass eine Steuerberatung mit Kosten verbunden sein kann.
Mehr Details und Tipps findest du in diesem externen Beitrag von Gaming Grounds, die dazu direkt mit betterplace.org gesprochen haben.
Achtung: Warum Twitch, TikTok & YouTube Probleme mit Spendenaktionen haben
Viele Streamingplattformen wie Twitch, TikTok und YouTube sind bei Spendenaktionen oft vorsichtig – teilweise werten sie das Sammeln von Spenden als „Betteln“, was gegen ihre Community-Richtlinien verstößt. Im schlimmsten Fall kann das zur Sperrung des Streams oder sogar des gesamten Kontos führen.
Besonders bei TikTok sind Spendenstreams grundsätzlich nicht erwünscht. Wenn du eine Spendenaktion planst, solltest du diese unbedingt vorab mit der jeweiligen Streamingplattform abklären, um unangenehme Konsequenzen zu vermeiden.
Fragen & Anmerkungen?
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